Jetzt wissen wir wie unser Drache heißt, nämlich Martus Flackel.
Warum dieser Drache den Eingangsbereich der Martinus-Schule schmückt, erfährt man, wenn man die Siegergeschichte unseres Geschichtenwettbewerbs von Ulrike Falkenstein, 4 b, liest.
Beides haben die Klassensprecher aus den Vorschlägen und Ideen der Kinder ausgewählt.
Die Geschichte von Martus Flackel
Es war im Jahre 1999, als der Drache Martus Flackel fröhlich über das Dorf Merten flog. Er hatte keine Flügel, doch trotzdem konnte er fliegen. Martus war ein kunterbunter Drachen, der Kinder mochte und ihnen gerne beim Spielen zusah.
An diesem Frühlingsmorgen waren schon die ersten Kinder unterwegs. Die Vögel begrüßten zwitschernd den Tag, die ersten Bienen und Hummeln summten von Blüte zu Blüte. Plötzlich ertönte ein dröhnendes Geräusch. „Ich will sehen, was das ist“, überlegte Martus kurzentschlossen.
In der Ferne erblickte er die schwarzen Feuerdrachen, die gerade über einen Bauernhof herfielen. Sie waren keine freundlichen Gesellen und waren meist nur nachts unterwegs. Tagsüber hielten sie sich in Höhlen auf. Die Feuerdrachen konnten sogar Steine zum Brennen bringen. Und – wo sie auftauchten, entflammten Streit und Ärger. Daher hielten sich die Menschen und auch die Tiere von ihnen fern. Selbst die Drachen machten einen großen Bogen um diese wütenden Gesellen, denn wen sie in ihren Bann zogen, dem wich alle Farbe aus der bunten Drachenhaut. Dann wurden die Drachen schwarz vor Ärger und verloren jeden Spaß am Leben. Die Feuerdrachen sahen immer wütend aus, sie hassten Kinder und alle Kinder hatten Angst vor ihnen.
Martus beobachtete die Feuerdrachen aus der Ferne. Doch auf einmal starteten die Feuerdrachen und flogen geradewegs auf ihn zu. „Was ist los?“, rief Martus ihnen mutig zu. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht“, zischte ihm ein Feuerdrache zu. „Und jetzt verschwinde!“ Die Feuerdrachen flogen Richtung Rhein. „Puh!“, dachte Martus erleichtert, „die sind endlich weg.“
Leider hatte er sich geirrt. Der Himmel verdunkelte sich. Schon bald erblickte er sie. Die schwarzen Feuerdrachen hatten in Wesseling Verstärkung geholt. Die ganze Schar flog Richtung Merten, Kurs auf die Martinus-Schule. Die Feuerdrachen grinsten und riefen Martus Flackel zu: „Sobald genügend Kinder in der Schule sind, entzünden wir feurigen Ärger und lassen an jeder Ecke schlimme Streits aufflackern! Hahaha! Wir sorgen dafür, dass alle Kinder schreckliche Angst vor der Schule haben. Und wer weiß, was wir uns noch ausdenken!“ Die Drachen lachten hässlich. „Hahaha…!“
Martus bekam einen Riesenschreck. Das musste er verhindern. Aber was sollte er tun? Er war alleine gegen eine große Schar gefährlicher Feuerdrachen. Sobald die Kinder die Feuerdrachen erblicken würden, könnte die schreckliche Kraft der Feuerdrachen sie überwältigen. Seine Gedanken rasten durch seinen Kopf, dabei näherte er sich dem Schulhof. Seine Freunde holen? Die Wasserdrachen wecken? Das würde alles zu lange dauern. Er musste die Kinder warnen und sie retten. Unbedingt!
Da hatte Martus eine Idee. Er stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus. Alle Kinder, die auf dem Schulhof waren, schauten erschrocken nach oben zu ihm. Sie erblickten Martus, freuten sich und fingen an zu tanzen und zu singen. Alle gleichzeitig. Währenddessen landete Martus auf dem Schulhof. Als das Lied zu Ende war, erzählte er ihnen einen Witz, damit sie bloß nicht die grässlichen Feuerdrachen erblicken würden. Die Kinder lachten begeistert. Keins der Kinder schaute nach oben. Martus strahlte bei so viel Fröhlichkeit in allen Farben.
Und die Feuerdrachen? Die bunten Farben, der fröhliche Gesang und die lustigen Witze waren zu viel für sie. Ihre Zauberkräfte ließen nach. Sie versuchten sich im Wald noch in ihren Höhlen zu verstecken, doch schon auf dem Weg dahin versteinerten sie.
Martus Flackel aber zog als Glücksdrache in die Schule ein. Er beschützte sie seitdem vor allem Bösen. Und wer besonders nett zu ihm war, dem erzählte er einen seiner besten Witze.
Manchmal wurde Martus von Kindern umringt, die ihn streicheln wollten. Martus ahnte, dass dann einer der Lehrer eine Hausaufgabe gegeben hatte, die lautete: „Schreibt einen Witz auf.“ Oder „Stellt eine Scherzfrage.“
So lebt Martus Flackel auch noch heute glücklich und zufrieden in der Martinus-Schule und begrüßt jeden freundlich. Und manchmal passiert es, dass ein Kind zu ihm kommt und ihm ein kleines Lied vorsingt. Von Ulrike Falkenstein, 15.02.17